Eine wahre Geschichte selbst erlebt – erschienen vor Weihnachten 2010 im Schweizer Bauer Verfasserin L. Flachsmann

Manche Menschen denken, dass es nur Engel in Form von freundlichen, hilfsbereiten Menschen gibt und alles andere sei Fantasie. Persönlich glaube ich an einen eigenen Schutzengel – oder sogar einen ganzen Schwarm davon. 

Es ist etwas über ein Jahr her, als ich ein sehr geliebtes Familienmitglied verlor. Kurze Zeit später ist mir folgendes passiert: Ich sitze daheim im Büro. Es ist Winter und durchs Fenster betrachte ich ein Phänomen: Eine grosse Wolke steht am Himmel in der Figur eines riesigen Engels mit weit ausgebreiteten Flügeln, die von einer Talseite zu anderen unseres schönen Thurtales reichen. Ich bin beeindruckt und frage mich, was das heissen soll. Ich vergesse das beeindruckende Wokenbild und  fahre in die nahe Stadt ins Broki (Broki ist ein „second hand“ Laden), um nach einigen Weihnachtssachen zu suchen. Ich möchte links abbiegen und warte den Gegenverkehr ab. Das unerwartete geschieht: Ein lauter Knall und ein heftiger Stoss. Eine kurze Weile ist meine Seele nicht mehr im Körper. Von der Seite her sehe ich wie mein eigener Kopf stark geschüttelt wird. Dies ist nur für eine sehr kurze Zeit und ich bin wieder im Körper, oder doch nicht? Ich bemerke neben mir etwas Kleines schweben und es sieht aus wie ein kleines Engelchen, nein, nicht im weissen Kleid, sondern in einem schönen dunkelblauen Rock und dieses kleine Ding lächelt mich an. Ich schliesse die Augen, denn ich bin verletzt. Schon sind Helfer da. Eine gütige Frau nimmt mich am Arm und führt mich in die warme Stube und tröstet mich und putzt meine herabrollenden Tränen ab. Ich denke ans nahe Weihnachtsfest und an meine jetzigen Schmerzen und schwachen Zustand. Von ferne hören wir das Martinshorn der Ambulanz. Im Spital wird alles Nötige unternommen, um innere Verletzungen auszuschliessen. Es war ein Schulbus, der ungebremst in ein anderes Auto fuhr und dieses wurde ungebremst in unseren Wagen geschoben. Resultat: Unser Wagen ist total beschädigt. Im Spital kommt mir wieder der grosse Wolkenengel in den Sinn – wollte er mich vorwarnen oder hat er mich vor grösserem Über bewahrt? 

Ein Unfall verändert einen Menschen

Bereits vor über zehn Jahren erlebten wir eine Frontalkollision mit einem jungen Raser. Wenige Wagen hinter uns fährt ein Polizeibeamter in Zivil. Er steht uns bei und regelt sofort den Verkehr auf der stark befahrenen, geraden Strasse. Nachher kam er als Zeuge ins Spital und meinte: Eure Familie hatte nicht nur einen Schutzengel, sondern einen ganzen Schwarm davon.

Monatelange Therapie bei der Bäuerin mit Chiropraktor Doktortitel

Dazu fahre ich auf der Autobahn, nahe dem Haus vorbei, wo ich das Familienmitglied verlor. Meine Tränen rollen mir über die Wangen. Ich bin sehr traurig und schalte das Autoradio an. Was wird gerade gesendet? Mein Lieblingsgospel: „Lean on me when you are weak – lehne dich an mich, wenn du schwach bist!“ Unglaublich wie getröstet ich weiter fahre und sage für mich: „Gott bist du wahnsinnig!“. Für mich war dies wieder kein Zufall. Und so fahre ich ein anderes Mal die gleiche Strecke. Wieder ist es mir schwer ums Herz und ich bin traurig. Ein weisses Auto überholt mich genau an dieser Stelle und mit grossen funkelnden Lettern wie aus Kristallen quer über den ganzen hinteren Wagen steht: JESUS. Dieses Erlebnis gab mir nun wirklich die Bestätigung, dass wir geborgen und getragen sind und ich nicht mehr traurig sein darf. Es gibt mir jeden Tag die Gewissheit, dass wir in Not, Schmerz und Traurigkeit getragen werden.

 Deshalb ist es Weihnachten geworden, damit wir unseren Blick auf das Mensch gewordene Licht lenken und uns über die Geburt Jesus Christus freuen, denn er gibt uns die nötige Distanz zu Verletzungen, Gelassenheit, Freude und Geborgenheit – weg von unseren inneren und äusseren Verletzungen und Sorgen. Möge ein persönlicher Schutzengel jede Leserin und Leser im kommenden Jahr begleiten.

Lydia Flachsmann-Baumgartner